An diesem Wochenende im August stand ursprünglich der Bergort Saas-Fee im Wallis auf unserem Plan. Mehr oder weniger spontan entschieden wir uns jedoch dagegen und fuhren mit unserer Wander-, und Fotoausrüstung in Richtung Graubünden.
Die Gebirgslandschaft im Vorderrheintal oberhalb von Flims bietet mit den Segnesböden, den Tschingelhörnern sowie seiner reichhaltigen Tier- und Pflanzenwelt beste Möglichkeiten um fantastische Natur- und Landschaftsaufnahmen zu realisieren. Zudem ist das Gebirge dort einzigartig. Die Bergformation Sardona mit den Tschingelhörnern zeigt wie sonst nirgendwo auf der Welt so eindrücklich die Auswirkungen der Kontinentalplattenverschiebung und somit die Entstehung der Alpen. An dem Felsmassiv der Tschingelhörner sieht man deutlich, wie sich eine Kontinentalplatte über eine andere geschoben hat. Die “Ältere” (ca. 300 Mio. Jahre alt) schob sich über die “Jüngere” (ca. 50 Mio. Jahre alt). Dafür wurde die Tektonikarena im Jahr 2008 von der UNESCO mit dem Welterbe ausgezeichnet.
Der Anblick des Unteren Segnesboden (Plaun Segnas Sut) auf rund 2100 Metern über Normalnull ist wirklich atemberaubend. Die sumpfige Ebene, die wir durchwanderten, ist von Bächen durchzogen, von Wollgras, gelben Steinbrech, braunen Klee, Kratzdisteln, Leimkraut und vielen anderen Alpenblumen geschmückt. Vor uns erhoben sich die imposanten Tschingelhörner mit ihren rauen, grauen Zacken und rechts von uns stürzte ein mächtiger Wasserfall zu Tal – was für ein optischer Leckerbissen. “Wenn sich ein solches Fotoziel nicht lohnt, welches dann bitte”, dachte ich (Christiane) mir in diesem Moment. Natürlich waren wir neugierig und wanderten weiter zum Oberen Segnesboden (Plaun Segnas Sura) auf rund 2400 Metern über Normalnull. Oben angekommen fiel uns sofort eine Murmeltierfamilie auf, die sich ganz offensichtlich nicht durch uns stören lies, bis auf wenige Meter konnten wir uns ihnen nähern.
Auch hier oben werden wir mit einer urwüchsigen Naturlandschaft und traumhaften Ausblicken auf die umliegenden Berge belohnt. Hier nahmen wir uns ausgiebig Zeit zum Fotografieren und bemerkten dabei nicht, wie schnell die Zeit verging. Als wir darauf achteten war es bereits zu spät um zur letzten Talfahrt ab Bergstation Naurus (1838 Meter) nach Flims (1089 Meter) zu gelangen. Somit lag ein langer Abstieg vor uns, was insbesondere mit der schweren Fotoausrüstung nicht gerade ein Spaziergang war. Müde aber glücklich in Flims angekommen fuhren wir mit unserem VW Bus zum Campingplatz im Nachbarort Trin und schmiedeten bereits weitere Pläne für unseren nächsten Ausflug in diese wunderschöne Naturlandschaft – vielleicht nicht gerade wieder zur Hauptferienzeit.
Im Folgenden eine kleine Fotostrecke von unserem Ausflug zu den Segnesböden aus dem Geopark Sardona.